Vorwort
Ich besuchte Island im Jahr 1976 zum ersten Mal. Auf die
Südküste - vielleicht bis Höfn - wollte ich
mich
konzentrieren und per Anhalter, mit dem Bus, vor allem aber zu
Fuß die Sehenswürdigkeiten erreichen:
Eldgjá,
Landmannalaugar und Skaftafell. Das war eine vage Planung, und sie wurde
zunichte gemacht, als ich meinen Rucksack an der
Gepäckausgabe des Flughafens Keflavik abholte. Er hatte den
Transport
schlecht vertragen: das Tragegestell war an vielen Stellen gebrochen,
ein faustgroßes Loch im Gewebe - Totalschaden.
Ich musste also umdisponieren. Glücklicherweise erhielt ich
von zwei jungen Leuten aus Wien, die ich auf dem Campingplatz in
Reykjavik kennenlernte einen Tipp. Sie hatten eine zweiwöchige
Tour des Ferðafélag
Íslands (Isländischer Wanderverein)
gebucht und meinten, es könne noch freie
Plätze geben. Das war der Fall - und ich war dabei. Die Route
führte via Hofsjökull,
Gæsavatnaleið (damals gab es nur die
südliche Piste), Askja und Herðubreið in den
Norden zum Dettifoss und an den Myvatn. Zurück nach Reykjavik
wurde der Kjölurweg gewählt. Es war eine eindrucksvolle
Fahrt. Unter den vielen Isländern waren nur wenige
ausländische Touristen. Neben den beiden
Österreichern und mir war nach meiner Erinnerung noch ein Däne unter den Mitreisenden. Kaum in Fahrt, wurde in den
beiden Bussen gesungen, was die Kehlen hergaben, natürlich
auch
das berühmte Sprengisandur-Lied.
Ríðum, ríðum og rekum yfir
sandinn, rennur
sól á bak við Arnarfell.
Am eindrucksvollsten war die hindernisreiche Fahrt
über die Gæsavatnaleið. Eine
schwierige
Furt (Skjálfandafljót?) wurde nur mit Seilverbindung (Motorwinde) der beiden Fahrzeuge
gewagt. In
den Lavafeldern hinter den Gæsavötn
mussten die Fahrgäste aussteigen und mehrere 100 Meter zu
Fuß gehen, um die Busse über die extrem holprige
Piste zu
entlasten. In der weiten Schwemmlandebene nördlich des
Dyngjujökull hielt uns ein Sandsturm drei Stunden lang von der
Weiterfahrt ab. Die Landschaft war grandios. Ich hatte mir ja
vorgenommen, möglichst viel per pedes zu unternehmen. Deshalb
ließ mir der Gedanke keine Ruhe, die Gæsavatnaleið
auch einmal zu Fuß zu gehen. Im warmen Bus sitzen, Kekse
knabbern
und relativ schnell durch die Landschaft eilen, erschien mir letztlich
nicht anspruchsvoll genug. Indes konnte ich mir damals als
Island-Novize schwer vorstellen, wie dieser Weg für
Fußgänger zu bewältigen sei. Kein Wunder,
fehlte mir
doch jegliche Erfahrung. Aber die stellte sich mit den Jahren ein.
1977 und 1979 folgten weitere Islandreisen, bei
denen von Anbeginn ausgedehnte Wanderungen geplant waren.
Schließlich wagten wir zu dritt - Bernd, Dorothee und ich -
im Jahre 1981 die Gæsavatnaleið.
Ich
möchte jene Tour mit wenigen Worten darstellen. Es gibt nach
gut 26
Jahren ein paar Erinnerungslücken. Von den erhaltenen Fotos
(Farbdias) habe ich eine kleine Auswahl gescannt. Natürlich kann ein gescanntes Dia mit einem Foto einer guten Digitalkamera nicht mithalten. Ich
hoffe, dass die Bildqualität zufrieden stellend ist. Einen
Eindruck der Tour vermitteln die Fotos allemal.
Einige Bilder sind im
Großformat verfügbar. Die Unterschrift unter einem kleinen
Bild (300 dpi) ist als Link zum Großbild (900 dpi) angelegt.
Es ist zweckmäßig, den Browser (ich empfehle Firefox) im Vollbild-Modus (F11) zu betreiben.
In
einigen Fällen habe ich Links zu mir interessant erscheinenden
Seiten an das Ende der Tagesberichte gesetzt. Diese Links sind
allerdings nicht mit Zieladresse unterlegt. Man muss das Link kopieren
und in das Adressfeld des Browsers eingeben, will man sehen, was es
dort gibt.